Endlich ist es soweit und der ersehnte Moment des Einzugs ist da! Ideal ist es, wenn du dir einige Tage Urlaub nehmen kannst, damit du und dein Welpe sich in Ruhe aneinander gewöhnen und eine Bindung aufbauen könnt. Wenn sich dies nicht einrichten lässt, wähle am Besten einen Samstagmorgen für die Abholung vom Züchter oder aus dem Tierheim, dann habt ihr zumindest ein komplettes Wochenende für euch.
Idealerweise beginnt dann auch gleich die Erziehung des jungen Hundes. Hier findest du einige Anregungen für den Beginn. Es ist jedoch ratsam, einen entsprechenden Kurs zu absolvieren. Sei es bei dir in der Nähe oder auch online per Video Lektionen
Lernmechanismen für Welpen
Ein Welpe beginnt spätestens mit seinem ersten Atemzug zu lernen. Manche Wissenschaftler vermuten sogar, dass das erste Lernen bereits im Mutterleib stattfindet. Der kleine Welpe lernt viel durch Prägung, indem er seine Mutter und Geschwister entdeckt und sie als seine erste Familie akzeptiert. Die Prägung erfolgt auch durch den Menschen: Lernt der Welpe gleich zu Beginn seines Lebens liebevolle, ihm zugewandte Menschen kennen, wird er auf die Menschen überhaupt positiv geprägt. Erlebt das Kleine Abneigung und Unfreundlichkeit, kann es umgekehrt zu einer negativen Prägung führen. Diese ist später nur schwer zu verändern.
Ein weiterer Lernmechanismus ist die Gewöhnung: Ein Welpe gewöhnt sich an seine Umgebung, macht sich damit vertraut. Er lernt angenehme sowie unangenehme Gerüche und Geräusche kennen und verbindet damit Assoziationen. Der assoziative Lernprozess gehört zu den wichtigsten Mechanismen, den sich auch die Hundeerziehung zunutze macht. Es geht dabei um Folgendes: Ein Welpe nimmt zum Beispiel wahr, dass vor jeder Fütterung sein Mensch in den Keller geht, um die Portion Trockenfutter zu holen. So wird ein heranwachsender Hund jedes Mal ein Häppchen erwarten, sobald sich ein Mensch in Richtung Keller begibt. Viele dieser Assoziationen entstehen von uns Menschen unbemerkt. Manches Herrchen oder Frauchen wundert sich dann, warum sein Hund zum Napf rennt, obwohl es doch keine Fütterungszeit ist.
Nun sind wir eigentlich beim wichtigen Thema Konditionierung angelangt und werfen einen kurzen Blick auf diesen entscheidenden Lernweg.
Klassische und instrumentelle Konditionierung eines Welpen
Unter klassischer Konditionierung wird ein Prozess verstanden, bei dem ein Welpe lernt, auf einen bestimmten Reiz mit dem erwünschten Verhalten zu reagieren. Er assoziiert diesen Reiz oder Signal mit einem Verhaltensmuster. Ein Beispiel: Es ertönt ein Pfeifsignal und der Hund kommt zurück.
Als instrumentelle Konditionierung wird ein anderer Lernmechanismus bezeichnet: In diesem Fall möchte ein Welpe mit einem bestimmten Verhaltensmuster sein Ziel.
Lernen durch Nachahmung
Hunde sind genauso wie Menschen soziale Lebewesen. Sie lernen viel von ihresgleichen und auch von ihrem Frauchen oder Herrchen. Lernen durch Nachahmung wurde in der Welpen- und Hundeerziehung früher oft unterschätzt, jedoch erweist sich dieser Lernmechanismus indes als ungeheuer wichtig. Das Lernen durch Nachahmung, auch soziales Lernen oder Lernen am Modell genannt, hilft einem Welpen Gefahren und Feinde zu erkennen oder den kürzesten Weg zum Futter zu finden. Nachahmung kann Positives bewirken, wenn zum Beispiel ein Junghund zusammen mit seinem Menschen einen Parcours bei dem Agility-Wettbewerb absolviert. Nachahmung kann aber auch zu einem unerwünschten Verhalten führen, wenn ein Welpe von einem ungezogenen Kumpel das Dauerbellen als einen Zeitvertrieb übernimmt.
Voll motiviert zum Lernerfolg
Der Lerneffekt kann durch ganz einfache „Booster“ verstärkt und der Weg zu einem gut erzogenen Hund geebnet werden. Unter diesen Beschleunigern stehen natürlich Leckerlis (Nahrung überhaupt) an der ersten Stelle, denn ein Hundekeks oder ein Stückchen Käse steigern die Motivation eines Welpen enorm. Doch manche Booster dürfen gerne auch immaterieller Natur sein. Streicheleinheiten, ein Lob oder ein gemeinsames Spiel nach einer erfolgreich gelösten Aufgabe bzw. einem richtig ausgeführten Kommando sind für viele Hunde nicht weniger wichtig als ein kleines Häppchen.
Dabei unterscheiden Hundeexperten zwischen den „primären Verstärkern„, deren Bedeutung für einen Welpen sofort offensichtlich ist (Leckerchen, Streicheln oder ein mit langem „iii“ und im hellen Klang ausgesprochenes „Priiiima!“), und den „sekundären Verstärkern„, deren Sinn ein Welpe zunächst begreifen muss. Unter diesen Boostern können zum Beispiel auch das gleiche Wort „Prima!“ oder ein schlichtes „Gut so!“sein, die in einem ruhigen Ton, ohne eine besondere Betonung ausgesprochen wurden.
Wurde ein Hundewelpe positiv auf Menschen geprägt und fühlt er sich mit seinem Menschen eng verbunden, lernt er in seiner (ihrer) Anwesenheit viel schneller. Der Mensch ist für den Welpen zu einem „sicheren Hafen“ geworden. In seiner Gegenwart fühlt sich das Kleine wohl und erfüllt jede Aufgabe mit Bravour. Für die praktische Welpenerziehung heißt das: Vertrauen des Vierbeiners gewinnen, Zuversicht ausstrahlen und vermitteln, mit Liebe erziehen.
Somit sind wir bei unserem nächsten Thema angekommen, nämlich…
Welpenerziehung: loben und bestrafen
Wie wir bereits entdeckt haben, lernen Welpen mithilfe von positiven Boostern und gekonnt eingesetzten Reizen besonders schnell. Insgesamt spielt Lob eine kaum zu unterschätzende Rolle in der Erziehung eines Vierbeiners.
Es stellt sich jedoch die Frage, ob auch eine Bestrafung als Methode der Welpenerziehung angebracht ist. In der freien Wildbahn lernen die wilden Verwandten der Hunde – die Wölfe – keineswegs allein durch die Aufmunterung und das Lob, sondern nicht zuletzt auf dem weniger angenehmen Wege der Bestrafung durch das Muttertier sowie durch die Raufereien mit ihren Geschwistern.
Grundsätzlich spricht nichts dagegen, artgerechte Strafen bei einem Welpen anzuwenden.
Sowohl Wölfe als auch Hunde bedienen sich bei der Erziehung ihrer Welpen vor allem folgender Griffe:
- Griff von oben über den Fang. Fest, aber auch vorsichtig mit dem Daumen und Zeigefinger greifen und das Maul (den Fang) etwas nach unten schieben;
- Griff ins Nackenfell. Mit diesem Griff kann der Welpe sofort zum Abbruch des unerwünschten Verhaltens bewegt werden. Der Welpe wird etwas nach unten gedrückt oder auch sanft von dem „Tatort“ weggezerrt. Hinweis: Bitte niemals den Welpen mit diesem Griff hochheben.
Eine Strafe wirkt nur dann, wenn diese unmittelbar auf die Straftat folgt. Wird ein Welpe beim Klauen erwischt, dürfen diese Aktivitäten mit den genannten Griffen unterbunden werden. Eine verspätete Strafe erfüllt ihren Zweck nicht, denn der Welpe versteht nicht, warum sein Frauchen oder Herrchen böse sind. Oder verbindet das Schimpfen mit einem anderen Verhaltensmuster, was ebenfalls unerwünscht ist.
Zusammengefasst ist doch zu betonen, dass Lob in Verbindung mit Leckerlis viel schneller zum Lernerfolg führt als alle Strafen. Darin unterscheiden sich wohl Hunde von ihren wilden Vorfahren.
Strafen sind kein Muss, aber wie ist trotzdem das falsche Tierverhalten abzubrechen? Ablenken mit Leckerlis erfüllt diesen Zweck nur bedingt, denn dadurch erkennt der Welpe nicht, dass sein Verhalten nicht richtig ist. Doch es gibt ein Zauberwort, das jeder kleine Welpe von Beginn an zu lernen hat.
Drei Goldene Regeln der artgerechten Welpen-Erziehung:
1. Der Welpe soll sich geliebt und geborgen fühlen;
2. Durchsetzungsvermögen und Konsequenz sind notwendig;
3. Motivation ist der halbe Erfolg.
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